Was ist eine Polysomnographie?
Die Untersuchung im Schlaflabor, bei der eine Vielzahl von Messungen durchgeführt werden, nennt man Polysomnographie.4 Damit wird die Verdachtsdiagnose der Obstruktiven Schlafapnoe - endgültig gesichert. Im Schlaflabor werden ähnliche Untersuchungen durchgeführt wie bei der Polygraphie, aber die gewonnenen Daten sind noch sehr viel genauer und umfangreicher. Das ermittelte Schlafprofil umfasst eine Vielzahl von Messgrößen, die in der Summe eine sichere Aussage erlauben, ob eine Obstruktive Schlafapnoe vorliegt oder nicht. Gleichzeitig lässt sich mit der Polysomnographie die Schwere der Erkrankung ermitteln. Wichtig dabei ist unter anderem der sogenannte Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI), der angibt, wie viele Atempausen in einer Stunde auftreten.
Die Untersuchung wird meist in einem schlafmedizinischen Zentrum durchgeführt. Das heißt, Sie bleiben hier für eine Übernachtung oder eventuell auch mehrere Nächte. Dort sind Sie einem Patientenzimmer – einem Einzelzimmer – untergebracht, das meistens aber eher wie ein Hotelzimmer und nicht wie ein Krankenzimmer ausgestattet ist. Sie sollen sich wohlfühlen, damit Sie möglichst entspannt schlafen können.
Vor dem Zubettgehen werden Sie verkabelt: An Brustkorb und Armen bzw. Beinen werden Elektroden angebracht, um die elektrischen Herzsignale aufzuzeichnen (Elektrokardiogramm, EKG). Anhand des Langzeit-EKGs kann der Arzt anschließend erkennen, wie sich Ihr Herz während des Schlafens verhält: Schlägt es gleichmäßig oder gerät es vielleicht ins Stolpern, wenn die Atmung stockt? Der Blutdruck wird ebenfalls lückenlos kontrolliert. Und auch die Hirnströme im Schlaf werden registriert (Enzephalogramm, EEG). Dazu werden Elektroden aufgebracht: vier bis sechs auf dem Kopf, und fünf im Gesicht.
Außerdem wird die sogenannte Schlafarchitektur ebenfalls untersucht. Eine besondere Bedeutung hat der sogenannten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Während des REM-Schlafs bewegen sich die Augen blitzschnell hin und her. Jetzt träumen wir und verarbeiten, was wir tagsüber erlebt haben. REM-Phasen nehmen normalerweise im Laufe der Nacht zu und sind wichtig für eine gesunde Schlafarchitektur. Deshalb werden im Schlaflabor auch die Augenbewegungen protokolliert, die unter den geschlossenen Lidern gut zu erkennen sind. Bei einer gestörten Schlafarchitektur ist der Schlaf nicht richtig erholsam, was zu typischen OSA-Symptomen wie Tagesmüdigkeit und Konzentrationsmangel führen kann.
Zusätzlich werden Sie im Schlaf mit einer Videokamera gefilmt – natürlich nur, wenn Sie dem ausdrücklich zugestimmt haben. Die Kamera hält unter anderem fest, ob es im Schlaf zu Weckreaktionen mit Körperbewegung kommt, was ein Zeichen für Atemaussetzer ist. Um Störungen der Atmung aufzuspüren, wird außerdem der Luftfluss an Mund und Nase mit speziellen Messfühlern registriert.
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Diagnose Schritt 3 – Polysomnographie: - Überweisung in ein schlafmedizinisches Zentrum
- Übernachtung mit Schlaflabor: Messung und Analyse des Schlafs
- Auswertung der Polysomnographie ggf. mit anschließender Behandlungsplanung
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