
Was ist eine Schlafapnoe (OSA)?
Bei einer Schlafapnoe handelt es sich um eine nächtliche Atmungsstörung. Es gibt zwei verschiedene Formen dieser Schlafkrankheit. Die Ursachen der Schlafapnoe sind vielfältig. Bleibt die Schlafapnoe jedoch über einen längeren Zeitraum unbehandelt, können schwerwiegende Folgeerkrankungen entstehen.
Unterschiedliche Formen der Schlafapnoe
Der Begriff Apnoe bedeutet „Nicht-Atmung“ oder auch Atemstillstand. Unter einer Schlafapnoe oder auch Schlafapnoesyndrom versteht man eine Atmungsstörung, die während des Schlafens auftritt. Bei der nächtlichen Atmungsstörung wird zwischen obstruktiver und zentraler Schlafapnoe unterschieden, die circa in einem Verhältnis von 90:10 auftreten.
Die zentrale Schlafapnoe ist eine Störung des Atemantriebes, die durch Schäden im Gehirn oder systemische Erkrankungen entsteht. Das Gehirn kann die Atemmuskulatur während des Schlafens nicht mehr ausreichend ansteuern. Das führt zu reduzierter Atmung oder temporären Atemstillständen.
Etwa 3,7 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter der weiter verbreiteten obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Bei dieser Form der Schlafapnoe erschlafft die Zungenmuskulatur und das umliegende Gewebe während des Schlafes. Die oberen Atemwege werden somit verschlossen und die Atmung setzt für einen längeren Zeitraum aus. Die Folge: Sauerstoffreiche Luft kann nicht mehr in ausreichender Menge in die Lunge gelangen. Der Sauerstoffmangel führt zu häufigen Aufwachreaktionen während der Nacht.
Je nachdem wie häufig diese Atemaussetzer pro Stunde vorkommen, wird die obstruktive Schlafapnoe in drei Schweregrade unterteilt:
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Leichte OSA (mehr als fünf bis 15 Atemaussetzer pro Stunde)
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Mittlere OSA (15 bis 30 Atemaussetzer pro Stunde)
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Schwere OSA (mehr als 30 Atemaussetzer pro Stunde)
In vielen Fällen sind den Betroffenen diese nächtlichen Aufwachepisoden nicht bewusst, sodass eine Diagnose der Schlafapnoe schwierig ist. Die gefährlichen Atemaussetzer werden oft erst von Partnerin oder Partner der Betroffenen erkannt.
Ursachen der obstruktiven Schlafapnoe
Die Entstehung der obstruktiven Schlafapnoe ist noch nicht gänzlich geklärt. Dennoch gibt es verschiedene Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen:
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Eine ungünstige Verengung des oberen Gesichtsschädels oder der oberen Atemwege
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Starke Fetteinlagerungen im Hals- und Nackenbereich
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Übermäßiges Rauchen
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Regelmäßiger Alkoholgenuss vor dem Schlafen
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Besonders stark betroffen sind Männer zwischen 40 und 70 Jahren sowie Frauen ab dem 50. Lebensjahr
Unbehandelt kann eine Schlafapnoe schwerwiegende Folgen haben
Ohne eine adäquate Behandlung erhöht sich das Risiko für Betroffene deutlich, verschiedene Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Diabetes Typ II zu entwickeln. Auch ein Schlaganfall kann die Folge sein. Zudem leiden Betroffene durch die zahlreichen nächtlichen Aufwachreaktionen unter Tagesschläfrigkeit und sind in ihrem Alltag teilweise stark eingeschränkt.

Die häufig auftretende Tagesschläfrigkeit hat eine weitere gefährliche Folge, die nicht nur den Erkrankten betrifft – Sekundenschlaf (Mikroschlaf). Dabei schläft der Betroffene ein und wacht dann wenige Sekunden später wieder auf. Sekundenschlaf kann abhängig von der Situation schwere Verkehrs- und Arbeitsunfälle verursachen.