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Therapie nach Schweregrad & Ursachen des Obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms


Die Auswahl der Behandlungsmethode erfolgt individuell für jeden Betroffenen durch den Arzt und basiert u. a. auf dem Schweregrad der Obstruktiven Schlafapnoe sowie auf den individuellen Ursachen, die z.B. anatomisch sein können, aber auch im Lebenswandel zu suchen sind. Übergewicht ist einer der größten Risikofaktoren für eine OSA. 

Die Diagnose der Obstruktiven Schlafapnoe stützt sich auf Untersuchungen im Schlaflabor. Anhand des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI), der die Anzahl von Episoden mit vermindertem Atemfluss pro Stunde beziffert, werden drei Schweregrade unterschieden:

  • leichte Obstruktive Schlafapnoe: mehr als 5 bis 15 Atemaussetzer pro Stunde, AHI 5-15
  • mittlere Obstruktive Schlafapnoe: 15 bis 30 Atemaussetzer pro Stunde, AHI 15-30
  • schwere Obstruktive Schlafapnoe: mehr als 30 Atemaussetzer pro Stunde, AHI > 304

Bei einer leichten Form der Obstruktiven Schlafapnoe kann eine Änderung der Lebensweise und Optimierung der Schlafhygiene zu deutlichen Verbesserungen führen.

Daneben kann auch eine sogenannte Unterkieferprotrusionsschiene eingesetzt werden, die auch bei einem mittleren bis schweren Schlafapnoe-Syndrom eine Therapieoption ist. Ist die Obstruktive Schlafapnoe weiter fortgeschritten, sind eine veränderte Lebensweise oder eine Unterkieferprotrusionsschiene oft nicht mehr ausreichend. In diesem Fall kann die Behandlung mit einer CPAP-Maske, ein chirurgischer Eingriff oder ein Zungenschrittmacher Erfolg versprechen.

CPAP-Maske

Im Bett: Er trägt eine CPAP-Maske, sie wird dadurch beim Schlafen gestört.

Unterkiefer-protrusionsschiene

Arzt und Patient sprechen über die Inspire Therapie

Zungenschrittmacher

Mann schläft im Bett. Gesunder Schlaf ist wichtig für Körper und Geist

Probleme mit CPAP

Im Bett: Er trägt eine CPAP-Maske, sie wird dadurch beim Schlafen gestört.

Operation

Implantation des Gerätes für die Inspire Therapie.

Erfahrungen

Inspire Patientin Ilona M. benutzt die Fernbedienung des Zungenschrittmachers

Was Sie selbst zur Vorbeugung und Behandlung der Schlafapnoe tun können

Wenn Sie an einer Obstruktiven Schlafapnoe leiden und übergewichtig sind, sollten Sie versuchen abzunehmen. Übergewicht ist ein bedeutsamer Risikofaktor, der die allermeisten Schlafapnoiker betrifft.1 Wenn Sie abnehmen, schwinden auch Fettablagerungen im Körperinneren. Im Bereich der oberen Atemwege schafft das mehr Luft. Der Rachenbereich weitet sich und das Risiko von Atemwegsblockaden im Schlaf nimmt ab.

Es gibt strukturierte Abnehmprogramme, die Ihnen helfen, durchzuhalten und typische Stolperstellen erfolgreich zu meistern. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt darüber.

Bei leichten Formen der Obstruktiven Schlafapnoe kann manchmal eine Gewichtsabnahme allein ausreichen, um die Atemfunktion zu stabilisieren. Bei mittelschweren und schweren Formen ist eine gezielte Behandlung mit Überdruckbeatmung oder einem Zungenschrittmacher jedoch unerlässlich.

Bei Obstruktiver Schlafapnoe ist es empfehlenswert, in Seitenlage zu schlafen.2 Rückenschläfer schnarchen nachweislich häufiger und leiden häufiger an Atemproblemen. Beim Schlafen in Rückenlage ist die Gefahr besonders groß, dass der erschlaffte Zungenmuskel nach hinten rutscht und die Atemwege kollabieren. Deshalb kann es hilfreich sein, wenn sich Rückenschläfer umgewöhnen. Das Problem dabei: Im Schlaf wird man sich automatisch wieder von der Seite auf den Rücken drehen, wenn man es so gewohnt ist. Eine erhöhte Bettung des Kopfes oder eine Durchführung einer sogenannten „Rückenlagevermeidung“ mithilfe von Tennisbällen oder einem Rucksack kann das Umlernen erleichtern.

Weiterhin sollten Sie auf eine gute Schlafhygiene achten. Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die für einen gesunden und erholsamen Schlaf förderlich sind. Mit solchen Maßnahmen ist einer Obstruktiven Schlafapnoe nicht beizukommen, aber als unterstützende Maßnahmen sind sie doch sehr sinnvoll.

Vier, besser sechs Stunden vor dem Schlafengehen sollten Sie keine üppigen Mahlzeiten und keine anregenden, koffeinhaltigen Getränke zu sich nehmen. Auch Alkoholkonsum und Rauchen sind einem gesunden Schlaf nicht zuträglich. Alkohol begünstigt ein Erschlaffen der Muskulatur und kann so das Risiko nächtlicher Atemaussetzer erhöhen. Beste Bedingungen für einen geruhsamen Schlaf schaffen Sie mit einem Schlafzimmer, das abgedunkelt, nicht stark geheizt und frei von Störgeräuschen ist.

Auf Schlafmittel sollten Sie möglichst ganz verzichten. Manche Wirkstoffe können die Beschwerden einer Schlafapnoe verstärken.3 Bitte fragen Sie dazu Ihren Arzt.


Bei ärztlich bestätigten CPAP-Problemen, wie zum Beispiel einer Unverträglichkeit der CPAP-Maske5, kann die Inspire Therapie eine wirksame Behandlung sein. Die Produktkategorie (C)PAP-Maske wird nicht in Frage gestellt. Individuelle Behandlungsergebnisse können variieren. Für wichtige Informationen über die Inspire Therapie und ihre Durchführung, Risiken und Sicherheit besuchen Sie www.inspiresleep.de/wichtige-sicherheitshinweise. Unsere telefonische Beratung ersetzt keine ärztliche Konsultation.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text allgemein das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierung umfasst gleichermaßen alle Personen und soll keine Diskriminierung darstellen.

 


Referenzen

1 Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Online verfügbar unter: www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/schnarchen-schlafapnoe/definition-und-haeufigkeit.html
2 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Online verfügbar unter: www.gesundheitsinformation.de/behandlung-einer-obstruktiven-schlafapnoe.2120.de.html?part=behandlung-as
3 Ancoli-Israel, S. Sleep apnea in older adults--is it real and should age be the determining factor in the treatment decision matrix? Sleep Med Rev 11, 83-85, doi:10.1016/j.smrv.2006.11.002 (2007).
4 Mayer G, Arzt M, Braumann B et al. S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen, Kapitel „Schlafbezogene Atmungsstörungen bei Erwachsenen“. Somnologie 2017; 20 (Suppl s2): 97-180
5 Fietze, I., Ficker, J.H., Heiser, C. et al. Wenn CPAP nicht genutzt oder nicht vertragen wird – Vorschlag für eine standardisierte Terminologie. Somnologie 24, 102–105 (2020).